Rubrik: Wissenschaft & Technik

Neue digitale Gesundheits-App in Zürich getestet

Die Anwendung unterstützt Patienten bei der Überwachung chronischer Krankheiten und wurde in einer Pilotphase mit positiven Rückmeldungen von Ärzten und Nutzern vorgestellt.

Veröffentlicht am: 2025-08-22 06:33

Von: Von Lukas Keller

Neue digitale Gesundheits-App in Zürich getestet

In Zürich wird derzeit eine neuartige Gesundheits-App getestet, die Patienten im Alltag unterstützen soll. Entwickelt wurde die Anwendung von einem interdisziplinären Team aus Medizinern, Informatikern und Psychologen. Ziel ist es, chronisch erkrankten Menschen eine digitale Begleitung zu bieten, die sie bei der Überwachung ihrer Symptome und bei der Medikamenteneinnahme unterstützt. Erste Rückmeldungen aus der Pilotphase zeigen, dass die App im Alltag eine spürbare Entlastung bringen kann.

Die Funktionsweise ist vergleichsweise einfach: Nutzer geben täglich relevante Gesundheitsdaten wie Blutdruck, Blutzuckerwerte oder Stimmungslage ein. Diese Daten werden gespeichert und können sowohl vom Patienten selbst als auch von behandelnden Ärzten eingesehen werden. So entsteht ein kontinuierliches Bild des Krankheitsverlaufs, das es ermöglicht, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und schnell zu reagieren.

Besonders positiv wird die Erinnerungsfunktion bewertet. Viele chronisch Erkrankte berichten, dass sie ihre Medikamente dank der App zuverlässiger einnehmen. Auch Hinweise auf Bewegung oder Entspannungsübungen helfen, den Alltag strukturierter zu gestalten. Ein Arzt des Universitätsspitals Zürich erklärte, dass er durch die Nutzung der App die Therapietreue seiner Patienten deutlich verbessern konnte.

Neben den Vorteilen für Patienten profitieren auch Ärzte von der Anwendung. Anstatt nur punktuell während der Sprechstunden Einblick in den Krankheitsverlauf zu erhalten, können sie nun kontinuierliche Daten auswerten. Das erleichtert eine personalisierte Behandlung und ermöglicht es, Therapien individueller anzupassen. Zudem lassen sich unnötige Krankenhausaufenthalte vermeiden, wenn Probleme frühzeitig erkannt werden.

Die App legt großen Wert auf Datenschutz. Alle Daten werden verschlüsselt übertragen und auf sicheren Servern innerhalb der Schweiz gespeichert. Nur autorisierte Personen haben Zugriff, und Patienten können jederzeit selbst bestimmen, welche Informationen sie teilen möchten. Entwickler betonen, dass dieser Aspekt von Anfang an Priorität hatte, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen.

Finanziert wurde das Projekt zunächst durch öffentliche Gelder sowie durch Unterstützung mehrerer Stiftungen. Nun soll in den kommenden Monaten entschieden werden, ob die App flächendeckend in Zürich eingesetzt wird. Sollte das Projekt erfolgreich verlaufen, könnte es als Modell für andere Städte dienen und die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter vorantreiben.

Gleichzeitig gibt es auch Herausforderungen. Einige ältere Nutzer berichten von Schwierigkeiten im Umgang mit der Technologie. Um diese Hürde zu überwinden, werden Schulungen und telefonische Hilfsangebote eingerichtet. Zudem planen die Entwickler, die Benutzeroberfläche noch stärker zu vereinfachen und die App mit Sprachsteuerung auszustatten, um den Zugang für alle Altersgruppen zu erleichtern.

Langfristig könnte die Anwendung weit über Zürich hinaus Bedeutung erlangen. Experten sind überzeugt, dass digitale Lösungen im Gesundheitswesen eine Schlüsselrolle spielen werden, um steigende Kosten und den wachsenden Bedarf an Betreuung zu bewältigen. Die Zürcher App ist damit nicht nur ein lokales Experiment, sondern ein möglicher Wegweiser für die Zukunft der Patientenversorgung in der Schweiz und darüber hinaus.