Rubrik: Wissenschaft & Technik

ETH Zürich präsentiert Durchbruch in Robotik

Forscher stellten einen Roboter vor, der sich besonders flexibel in städtischen Umgebungen einsetzen lässt und die Interaktion zwischen Mensch und Maschine verbessert.

Veröffentlicht am: 2025-08-26 18:07

Von: Von Matthias Steiger

ETH Zürich präsentiert Durchbruch in Robotik

Die ETH Zürich hat erneut ihre führende Rolle in der Robotikforschung unter Beweis gestellt. Vor wenigen Tagen präsentierten Forscherinnen und Forscher einen neu entwickelten Roboter, der speziell für den Einsatz in urbanen Umgebungen konzipiert wurde. Das Besondere: Er kann Hindernisse selbstständig erkennen, Treppen steigen und sich flexibel an enge Räume anpassen. Damit eröffnet sich ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten, das von der Logistik über den Katastrophenschutz bis hin zur Altenpflege reicht.

Der Roboter wurde im Rahmen eines mehrjährigen Projekts entwickelt, an dem mehrere Institute der ETH beteiligt waren. Ziel war es, eine Maschine zu schaffen, die nicht nur technisch leistungsfähig, sondern auch sicher und benutzerfreundlich ist. Besonders wichtig war den Forschern, dass der Roboter mit Menschen in Echtzeit interagieren kann, ohne dabei ein Risiko darzustellen. Erste Tests in städtischen Einrichtungen verliefen laut Angaben der ETH äußerst erfolgreich.

Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung war die Beweglichkeit auf unebenem Terrain. Während viele Roboter in Laborumgebungen gut funktionieren, scheitern sie häufig im realen Einsatz, wenn etwa Treppen, Bordsteine oder enge Passagen überwunden werden müssen. Durch eine neuartige Kombination aus Sensorik und künstlicher Intelligenz gelang es den Entwicklern, dieses Problem zu lösen und einen Roboter zu schaffen, der seine Umgebung laufend analysiert und entsprechend reagiert.

Das Projekt stieß auch auf großes Interesse seitens der Industrie. Mehrere Unternehmen aus der Logistik- und Sicherheitsbranche prüfen bereits, wie sie die neue Technologie in ihre Abläufe integrieren können. Besonders im Bereich der Paketzustellung könnten die Roboter künftig eine wichtige Rolle spielen, indem sie die sogenannte „letzte Meile“ effizienter und umweltfreundlicher gestalten. Auch im Katastrophenschutz, etwa bei Gebäudeeinstürzen, könnte die Maschine Leben retten.

Politisch wird die Entwicklung ebenfalls aufmerksam verfolgt. Vertreter des Bundesamtes für Innovation betonten, dass derartige Projekte die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz im Bereich Hightech stärken. Die ETH erhält daher zusätzliche Fördergelder, um die Forschung weiter auszubauen und die Technologie zur Marktreife zu bringen. Damit soll Zürich langfristig als internationaler Standort für Robotik etabliert werden.

Gleichzeitig gibt es auch kritische Stimmen. Einige Experten warnen vor einer zu raschen Einführung, ohne dass ethische Fragen ausreichend geklärt sind. Beispielsweise müsse sichergestellt sein, dass Roboter nicht Arbeitsplätze verdrängen oder in sensiblen Bereichen missbraucht werden. Die ETH reagierte darauf mit der Einrichtung eines interdisziplinären Beirats, der gesellschaftliche und ethische Aspekte eng begleitet.

Für die Bevölkerung bleibt die Präsentation vor allem ein eindrucksvolles Zeichen dafür, wie weit die Robotik in Zürich bereits gediehen ist. Viele Besucherinnen und Besucher der Vorführung zeigten sich beeindruckt von den Fähigkeiten der Maschine und sahen darin eine Zukunftstechnologie mit enormem Potenzial. Ob im Alltag oder in Notsituationen – der neue ETH-Roboter könnte schon bald Teil des städtischen Lebens werden.